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Thailand


 

Ein kurzer Flug von ca. 3 Stunden bringt mich schwups nach Bangkok – und in eine andere Welt! Von früheren Reisen kenne ich Bangkok und Thailand bestens und weiss, was mich erwartet. Ich freue mich darauf, zur Abwechslung wieder mal eine funktionierende Infrastruktur zu haben. Nach all den Mühen in Indien und Nepal bin ich froh, für eine Weile entspannt durch ein Land zu reisen, das gute Strassen, super Essen, freundliche Menschen und schnelles Internet hat. Das Reisen in Thailand ist einfach. Braucht man irgendwas, so findet man das Gesuchte ohne grosse Mühe, spätestens in der nächsten grösseren Stadt. Ich liebe z.B. 7/11. Praktisch an jeder Ecke findet sich ein Laden dieser Kette. 24 Stunden am Tag! Praktisch jede Tankstelle hat auch einen 7/11-Laden. So kommt man immer locker an einen (nicht schlechten) Kaffee, was Kühles oder auch ein Imbiss. Keine Vorräte mitschleppen, sie liegen an der Strasse bereit! Thailand ist keine wirkliche Herausforderung und ich geniesse es einfach, sorgenfrei durch’s Land zu gondeln. Es muss ja nicht immer Abenteuer pur sein. Es liegen genügend Abenteuer hinter mir und es werden wieder welche kommen. Z.B. in Laos oder Kambodscha...

 

Das Abholen des Motorrades am Flughafen-Zoll ist ein Kinderspiel. Die netten Thais sind mir sehr behilflich. Ich muss niemanden bestechen, nicht lange warten. Alles funktioniert wie am Schnürrchen. Nach ca. 5 Stunden (inkl. Mittagspause) habe ich mein Motorrad und fahre mit Herzklopfen nach Downtown Bangkok zu meinem Hotel. Es herrscht zwar ein immenser Verkehr, doch alles fährt auf der richtigen Seite und mehr oder weniger geordnet. Und vorallem... es hupt praktisch niemand! Welche eine Erlösung nach den Erfahrungen in Indien! Allerdings merke ich bald, dass dank den guten Strassen auch viel schneller gefahren wird. Das ist die grösste Gefahr. Da nicht gehupt wird, muss man den Rückspiegel ständig im Auge haben, denn von hinten wird mächtig herangerauscht. Also aufpassen beim Überholen! Bald verdichtet sich der Verkehr jedoch massiv und nun ist nur noch Schritttempo angesagt. Die Hitze ist gross und ich schwitze fröhlich vor mich hin. Es dauert ewig, bis ich mein Hotel an der berühmten Sukhumvit Road erreiche. Schon bei meinem letzten Thailandbesuch hatte ich mir vorgestellt, einmal mit meinem eigenen Motorrad diese lange Strasse selbst abzufahren. Und nun war ich da! Ich geniesse es trotz massivstem Verkehr. Ich sage mir immer wieder: Du hast es geschafft, du bist in Thailand angekommen!

 

Am nächsten Tag fahre ich gleich zu BMW-Thailand. Es wird Zeit, dass mein Bike nach über 38'000 km endlich wieder mal einen Service bekommt. Alle Flüssigkeiten wollen ausgetauscht, die Ventile kontrolliert und der Computer-Check absolviert sein.

Es war alles in bester Ordnung. Keine Fehlermeldungen, kein Ventilspiel, keine Probleme. Einfach super, diese Maschine. Ich liebe meine zuverlässige Dakar!

 

Nach ein paar Tagen Sightseeing (Königs-Palast, Wat Arun, Flussfahrt auf dem Chao Phraya, super Thai-Massagen- und Essen verlasse ich Bangkok in Richtung Pattaya. Ich weiss, dass Pattaya kein wirklich lohnenswertes Ziel ist, aber dort lebt ein Freund von mir, den ich besuchen will. So war es versprochen. Es liegt ja lediglich 150 km südlich von Bangkok. Es ist so, wie ich mir vorgestellt hatte und wie ich oft gehört hatte – schrecklich! Eine grosse, gesichtslose Stadt. Die ganze Küste ist zugebaut und mit den benachbarten Ortschaften. Kilometer über Kilometer. Wohnsilo an Wohnsilo. Vornehmlich Luxuswohnungen. Es ist von Ausländer, die sich hier niedergelassen haben überschwemmt. Aber auch voller Touristen (vermutliche etliche Sex-Touristen!), obwohl es hier eigentlich keine touristische Sensationen gibt. Nicht mal schöne Strände, ausser man fährt lange aus dem ganzen Schlamassel heraus. Es kommt mir vor, wie ein riesiger Sündenpfuhl. Wenn man abends an der Küste entlang spaziert, strotzt alles vor Restaurants, Bars, Massagesalons und Prostitution. Zusammengefasst bin ich geneigt zu sagen, dass man vorallem nach Pattaya geht um zu fressen, saufen, und zum bumsen. Ein Sodom und Gomorra! Allerdings, wenn man Geld hat, kann man sich hier wirklich sehr schöne Eigentumswohnungen kaufen. Mein Freund, der welche besitzt, lebt in einer sehr schönen Eigentumsanlage. Mit mehreren Swimmingpools, Fitnesszentrum, gepflegte Gartenanlage und sehr schöner Aussicht auf’s Meer. Nicht ohne Grund leben in Pattaya unglaublich viele Pensionäre aus Europa, USA , Australien und mehr. Es ist immer schön warm, die Preise halten sich in Grenzen, man kann herrlich essen und seine sexuellen Triebe hemmungslos ausleben. Ich kann’s irgendwie verstehen, widerte mich aber bald an...

 

Nach ein paar Tagen wollte ich wieder los, doch oh je... meine Motorrad sprang plötzlich nicht an. Der Anlasser machte keine Anstalten, drehen zu wollen. Nur ein Klicken war zu hören. Klar ein Elektrikproblem. Zum Glück ist Bangkok nicht sehr weit. Ich rief bei BMW an und erklärte das Problem. Sie meinten, dass sie mich abholen kommen und das Problem bei ihnen analysieren wollten. Ok, kein Problem. Für umgerechnet 44 Franken holte mich ein Abschleppdienstam nächsten Morgen ab und in knapp 3 Stunden stand mein Bike wieder bei BMW. Als erstes schlossen sie eine neue BMW-Originalbatterie an und siehe da, beim ersten Versuch sprang der Motor gleich an. Die Batterie also! Meine Gel-Batterie hatte nach einundeinhalb Jahren ganz einfach den Geist aufgegeben. Sei’s nichts Schlimmeres und gut, war ich nicht weit von einer BMW-Servicestelle entfernt...

 

Nach 2 Tagen Verzögerung fuhr ich endlich wieder los. Da nördlich von Bangkok schlimme Überschwemmungen immer noch die Strassen blockierten, musste ich zwangläufig erst mal im Süden herumkurven. Das wollte ich eigentlich nicht, denn ich wusste, dass ich später, von Kambodscha herkommend, sowieso durch den Süden muss. Es liegt auf dem Weg nach Malaysia. Na ja, dachte ich, schaue ich mir ich halt den Süden jetzt an und fahre dann später einfach zügig durch. Egal...

 

Ich kannte die Ortschaften Hua Hin und Khao Lak von früheren Reisen und wollte mal schauen, wie sich diese entwickelt haben. Vorallem Khao Lak. Dort war ich genau 1 Jahr vor dem verheerenden Tsunami von 2004. Ich wusste, dass alles zerstört wurde es neu aufgebaut werden musste. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst, denn vorher war es so was wie ein Geheimtipp. Sehr ruhig, beschaulich und gemütlich. Ein Backpacker-Ort mit sehr gemütlichen Bambus-Bars- und Restaurants unter Palmen und direkt am Strand...

 

Ich fuhr in einem Tag um den Golf von Thailand herum auf die praktisch gegenüberliegende Seite von Pattaya. Dabei musste ich mich ein weiteres Mal durch Bangkok pflügen, was ich mittlerweile als sehr mühsam empfand. Es herrscht einfach ein riesiger Verkehr. Geordnet zwar, aber überquellend. Man kommt einfach nicht vom Fleck. Und das bei einer Bullenhitze. Am Spätnachmittag kam ich dann endlich an – und erkannte praktisch nichts mehr! Man ist das gewachsen. Ich versuchte verzweifelt irgend eine Ecke zu finden, die ich in meinen Erinnerungen noch vor mir sehe. Doch nichts. Ein total anders Gesicht. Nun denke ich wieder an das gemütliche Tuckern in den Bergen Nepals zurück. Zwar auf schlechteren Strassen, doch mit viel weniger Verkehr und in einer wunderschönen Landschaft mit guter, frischer Bergluft. Nichts von alldem hier. Ich beginne mich bereits nach dem Norden zu sehnen. Auch den kenne ich von früheren Reisen her und weiss, wie schön die bergige Landschaft im Norden ist. Ich studiere die Karte und sehe, dass eine Strasse westwärts Richtung Westküste und burmesische Grenze führt. Von dort könnte ich auf einer Nebenstrasse die Küste runterfahren. Es würde zwar länger dauern, doch hatte ich diese Autobahn satt. Nach etlichen Stunden konzentrierter Raserei, komme ich endlich an die Abzweigung. Ich erwarte eine schlechte Nebenstrasse, voll von Schlaglöchern oder sogar Piste. Doch nichts von alldem erwartet mich. Ich fahre auf einer fast neuen, zweispurigen Teerstrasse ohne kleinstes Schlagloch! Fast ein Teppich! Wow, ich staune. Plötzlich wird auch die Landschaft viel reizvoller und schöner. Ich tuckere mal durch Wälder, mal durch Reisanbaugebiete oder Bananenplantagen und komme durch Dörfer, wo die Menschen aufhorchen, wenn sie mich kommen hören. Herrlich! Es dämmert bereits, als ich in Rangon ankomme. Rangon liegt direkt an der burmesischen Grenze und ist offizieller Grenzübergang. Ich fahre durch einen riesigen Markt und die Leute schauen ganz verwundert, als sie mich sehen. Endlich keine Touris mehr. Was für eine Wohltat! Ich finde relativ bald ein kleines, gemütliches Hotel. Ok, es geht wohl doch nicht ohne Touris. Ein paar haben sich ebenfalls hier eingenistet und bei meinem Abendbummel zu einem Restaurant, treffe ich ein paar mehr an. Doch es hält sich in Grenzen. Von Rangon aus sind es lediglich noch ca. 100 km bis Khao Lak. Morgen will ich den Rest gemütlich runtertuckern und hoffe, die Landschaft möge in etwa gleich bleiben...

 

Anfangs ist die Landschaft tatsächlich noch hügelig und schön, doch schon bald erreiche ich die Küste und von da an, sieht es immer praktisch gleich aus. Viele Palmen, ziemlich schnurrgerade Strasse. Dann und wann sich ähnelnde Dörfer, mal ein kurzer Blick ans Meer. Nichts Spannendes. Ich erreiche Khao Lak und versuche mich zu orientieren. Ich habe noch Bilder vom letzten Besuch vor 5 Jahren im Kopf und versuche die Ecken zu finden. Die Häuser der Hauptstrasse entlang sind alle stehen geblieben und so erkenne ich diesen Teile wieder. Doch entlang des Strandes sieht alles anders aus. Die Palmen sind zwar stehen geblieben, doch alles Häuser, vorallem die Bambusbungalows sind verschwunden. Wen wundert’s. Ich bin schockiert. Anstelle der gemütlichen Bungalows, die hier das Bild prägten, stehen heute grosse, teure und elegante Ressorts. Die Günstigklasse ist der Luxusklasse gewichen. Sieht zwar alles sehr gepflegt und teuer aus, doch gemütlich ist es nicht mehr. Ich versuche ein Zimmer in einem Ressort direkt am Strand zu bekommen, doch die Preise sind jenseits meines Budgets. Ich bezahle doch kein 100 Franken und mehr für eine Nacht! Doch ich habe Glück. Da Nebensaison herrscht und deshalb relativ wenig los ist, finde ich ein trotzdem ein super Angebt. Statt 80 Franken nur 35 Franken. Allerdings nicht in der ersten Reihe. Egal. Ich entschliesse mich, das Zimmer zu nehmen und mich ein paar Tage im Luxus schwelgen. Es ist in der Tat ein super Zimmer, das tollste auf der ganzen Reise bisher. Gross, mit Marmor ausgelegt, riesiges King Size-Bett, schnelles Wifi und geschmackvoll möbliert. Da lässt sich’s locker ein paar Tage aushalten...

 

Ich entdecke nicht weit vom Ressort entfernt, am Ende der Strasse, ein unüberbautes Stück Strand mit gemütlicher Bambus-Strandbar/Restaurant. Das wird mein Stammrestaurant! Es gehört einer Thai-Familie, die fast alles im Tsunami verloren hatte und sich hier eine neue Existenz aufgebaut hat. Sie waren sehr nett und kochten gut. Na also, es ist also doch noch etwas vom gemütlichen Khao Lak übrig geblieben! Ein paar Meter neben der Strandbar sah ich einen grossen MAN-Lastwagen parkiert. Ich schlenderte hin und entdeckte schweizer Kennzeichen! Ein Traveller! Ich lerne Heinz kennen. Er ist mit seiner angolanischen Frau ebenfalls auf Weltreise. Wir verbringen recht viel Zeit miteinander und erzählen uns Geschichten und tauschen Tipps aus...

 

Ich arbeite in den paar Tagen Pause an meiner Webseite, schreibe Emails und geniesse das dolce far niente. Tut gut... Doch nach ein paar Tagen juckt es mich bereits wieder. Ich will wieder los...

 

Von Khao Lak aus ist es nicht mehr weit bis zur Insel Phuket. Mein Plan ist, einmal um die Insel zu fahren und danach weiter nach Krabi, etwas weiter südlich. Nach knapp 20 Minuten erreiche ich Phuket. Ich treffe auf eine vierspurige Strasse. Ein gewaltiger Verkehr herrscht. Ich bekam den Tipp, ich solle nach Karon Beach. Da soll es etwas ruhiger sein und sei schön. Das liegt am südlichen Ende der Insel. Ich komme durch diverse Dörfer, bzw. Städtchen, die extrem touristisch aussehen. Der einsame Höhepunkt ist Patong Beach, das aussieht wie in Pattaya. Schrecklich. Die Strände sind sechs- und mehrlagig mit Sonnenschirmen zugeplastert. Überall, wo ich Blick auf den Strand habe sieht es gleich aus. Jenste Bar’s, go-go-Schuppen, Restaurants, Massagesalons und tonnenweise Geschäfte. Und ein Höllenverkehr! Wie kann man hier Ferien machen... einfach nur noch schrecklich! Ich esse Mittag und mache, dass ich hier schleunigst wegkomme. Ich hoffe, dass es in Karon Beach besser ist. Kurze Zeit später komme ich dort an und muss feststellen, dass der Strand genauso zugeplastert ist. Thailändisches Rimini! Ich suche mir ein günstiges Hotel, was nicht so einfach ist. Nach zig Hotels finde ich eines, dass unter 1000 Baht ist (29 Franken). Es wimmelt von Touristen, vorallem Russen. Ich bin schockiert, war es schon in Pattaya. Vieles ist bereits in Russisch, bzw. kyrillisch angeschrieben. So weit sind wir schon mit der russischen Invasion. Phuket ist mittlerweile total verdorben und kaputt. Es geht nur noch ums Geld. Die Thais lächeln nicht mehr, alle versuchen das Maximum aus den Taschen der Touristen zu ziehen. Es ist wirklich sehr schlimm. Trotzdem buche ich für 2 Nächte. Ich möchte trotzdem noch etwas Kultur und Natur von Phuket mitnehmen und nehme mir vor, am nächsten Tag etwas auf der Insel herumzufahren und mir den schönsten Tempel und den neuen, riesigen Buddha anzuschauen. Im Landesinneren ist es ruhiger und auch landschaftlich schön. Hügelig und grün. Ich geniesse die Fahrt abseits der Massen von Touristen. Allerdings bin ich beim Tempel und dem Buddha alles andere als alleine. Aber es hält sich in Grenzen, weil die allermeisten, die nach Phuket gehen, in erster Linie am Strand liegen wollen und abends auf die Pauke hauen wollen...

 

Mir reicht dieser eine Tag Ausflug. Am nächsten Morgen sattle ich mein Motorrad und verlasse diese überquellende Insel. Doch wähle ich bewusst kleinere Küstensträsschen um noch etwas mehr von der Insel zu sehen. Ich stelle fest, dass es schon noch Dörfer und Ecken gibt, die bisher vom Massentourismus verschont blieben. Eigentlich ist es eine schöne Insel, aber eben... der Tourismus hat vieles zerstört. Also weiter. Mein heutiges Tagesziel heisst Krabi. Ich habe mich vorher noch im Internet informiert um zu wissen, wo ich hin soll. Rund um die Stadt Krabi, die nichts besonders bietet, gibt es viele Stände. Ähnlich wie in Phuket. Ich entschloss mich, Ao Nang anzusteuern. Ich fahre durch schöne Gegenden, gesäumt von bizarren Kalksteinformationen, die typisch sind für Südthailand. In Ao Nang angekommen, suche ich mir ein Hotel. Dabei stosse ich auf das Hotel „Swiss Chalet“. Warum nicht, da kann man sicher super essen, denke ich mir. Genau so ist es. Ich lerne Roland „Dudi“ Stalder kennen, einem gemütlich, „typischen“ Berner. Er ist begeistert von meiner Reise und macht mir ein gutes Angebot. Da es sehr gemütlich bei ihm ist und man tatsächlich hervorragend isst, bleibe ich ein paar Tage bei ihm. Der Strand selbst ist recht schön und lang. Allerdings ist auch hier alles sehr touristisch, jedoch ein paar Nummern kleiner.

Ich lerne eines Abends ein deutsches Paar kennen, das meine Reisepläne gehörig durchwirbeln sollte. Sie arbeiten nämlich seit über einem Jahr in Indonesien auf einer Tauchbasis. Vorher hatten sie so ziemlich ganz Indonesien bereist und so konnten sie mir viele wichtige Tipps und Hinweise geben. So öffneten sie mir die Augen betreffend des Zeitraumes, den man benötigt, um Indonesien richtig zu bereisen. Mir wurde bewusst, dass ich viel zu wenig Zeit für Indonesien eingeplant hatte! Mindestens 4 Monate braucht man, besser 5 oder sogar 6! So beschloss ich an diesem Abend, Indonesien von der aktuellen Etappe auszuschliessen und von Malaysia aus direkt auf die Philippinen zu gehen. Dafür würde ich Indonesien Australien vorschieben und deshalb die nächste Etappe einfach in Indonesien beginnen. Statt Dezember 2013 in Australien zu beginnen, könnte ich ja einfach im Juli oder August in Indonesien beginnen. So einfach geht das!

 

Auch lerne ich bei Dudi einen weiteren Schweizer, Dieter, kennen. Er ist in Koh Lanta sozusagen zu Hause, bzw. seine Freundin lebt dort. Diese Insel liegt etwa eine Stunde weiter südlich von Krabi. Von dort aus lässt es sich ebenfalls bestens tauchen gehen und so beschloss ich, als nächstes dorthin zu fahren. Ich hatte noch Zeit, denn die Überschwemmung, die den Weg in den Norden blockierte, noch immer nicht abgeflossen war. Dieter besorgte mir ein sehr nettes Bungalow, direkt am Strand. In den folgenden Tagen ging ich nach Koh Ha, Hin Muang und Hin Daeng, alles Inselgruppen ca. 45 Min. vor der Küste gelegen, tauchen. Es waren schöne Tauchgänge, aber nichts Überragendes. Aber Hauptsache wieder mal im Wasser... Das letzte Mal war in Jordanien im Roten Meer. Das war bereits wieder über 1 Jahr her!

 

Hier ein Bild von Koh Lanta:


 

 

 

 

 

Da es auf der Insel ansonsten nicht viel zu tun gibt ausser relaxen, gut essen, tauchen und immer wieder mal eine Massage reinzuziehen, brach ich nach 5 Tagen meine Zelte ab. Ich hörte, dass man nun nach Norden durchkäme und so hielt mich nichts mehr im Süden. Ich war eh enttäuscht vom Süden mit dem Massentourismus, den eher unfreundlichen Thais und dem allgegenwärtigen Kommerz. Ich freute mich auf tolle Motorradstrecken in den Bergen des Nordens und auf ein angenehmeres Klima. Nun galt es Kilometer zu „fressen“. Es waren ca. 900 Km bis nach Bangkok und weitere 150 bis Ayuthaya, mein nächstes Ziel.

 

In Nordbangkok kam ich in die Überschwemmungsbiete. Ich war der Meinung und so hörte ich auch, dass es kein Problem mehr sei, nach Ayuthaya zu gelangen. Doch oh weh, plötzlich stand ich in einem riesigen Stau. Zuerst dachte ich an Verkehrsüberlastung, doch plötzlich wurde die Strasse nass. Erst ein bisschen, dann immer mehr. Der Grund des Rückstaus war, dass die Autos nur noch im Schritttempo im immer höher werdenden Wasser fahren konnten. Da die 4-spurige Strasse bombiert ist, fur alles in der Strassenmitte, nahe der Leitplanke, die die Fahrhälften trennt. Die Szenerie wurde immer prekärer und erschüttender. Die Trottoirs waren komplett überflutet, aus den Seitenstrassen wurde Wasser auf die Hauptstrasse gepumpt, überall Sandsäcke-Barrieren. Viele Geschäfte waren geschlossen, weil immer noch unter Wasser. Die Menschen, die auf Busse warteten, standen auf den Sitzbänken, um keine nassen Füsse zu bekommen. Ich sah Militärlastwagen, die als Busse umfunktioniert wurden und das öffentliche Verkehrsnetz unterstützte. Es muss tatsächlich katastrophal gewesen sein, als das Hochwasser seinen Höhepunkt erreichte. Auf allen Brücken waren immer noch Hunderte von Autos und Lastwagen abgestellt. Das Wasser auf der Strasse wurde immer höher und mir wurde langsam aber sicher mulmig. Das Wasser erreichte nun die Stossstangen der Autos. Kein Problem, sagte ich mir, denn Ansaugkanal für den Luftfilter und Auspuff liegen bei meinem Mottorad auf über Sattelhöhe. Doch plötzlich fing das Vorderrad zu wabbeln an – der Wasserwiderstand wurde immer stärker. Scheisse, ich kann nicht zu langsam fahren, sonst falle ich um. Und zu schnell geht auch nicht, den ich stiess eine recht grosse Bugwelle vor mir her, die mir das Steuern immer schwerer machte und auch langsam meine Tankseitentaschen nässten. Zudem konnte ich kaum mehr meine Beine auf den Fussrasten halten, immer wieder rutschten die Füsse ab und baumelten nach hinten im Wasser. Ich begann ernsthaft unruhig zu werden und hoffte inständig, dass diese Stelle bald vorüber sei und die nächste Brücke kommen möge. Plötzlich stelle ich fest, dass ich alleine unterwegs war. Ich war so mit mir beschäftigt, dass ich gar nicht merkte, dass alle Autos abgebogen waren! Ich hielt an, ruhte mich kurz aus und überlegte, ob ich umkehren soll. Ich sah die nächste Brücke in der Ferne, etwa 500 Meter entfernt. Die einzigen Fahrzeuge, die in diesem Abschnitt noch unterwegs waren, waren Lastwagen und 4x4-Pick-ups’s, die genug Bodenfreiheit hatten. Ich stand da, im Wasser, das bis fast zum Sattel reichte, und überlegte, was ich machen sollte. Die Menschen wurden langsam auf mich aufmerksam und schauten mir interessiert zu. Eine eher ungemütliche Situation. Aber ich wollte da durch. Ich wollte nach Ayuthaya durchkommen, auf umkehren hatte ich wirklich keine Lust. Ok, es hilft nichts, ich muss da durch. Ich schluckte zweimal leer, atmete tief durch und gab Gas. Wieder das wabbeln des Vorderrades. Mit aller Kraft hielt ich es auf Kurs. Meine Beine schwammen hinterher, ich konnte sie kaum auf den Rasten halten. Noch dreihundert Meter, noch zweihundert, hundert... und endlich ging der Wasserstand zurück und ich erreichte die Brücke. Uff, geschafft... Irgendwie sah es auf der Brücke ein wenig apokalyptisch aus. Links und rechts waren verschiedenste Fahrzeuge, die mit einer Staubschicht bedeckt waren, abgestellt und es war total schmutzig, Unrat lag herum und ich war alleine. Es war ein komisches Gefühl. Ich überquerte die Brücke und.... nein! Nicht, das darf doch nicht wahr sein! Auf der anderen Seite führte die Brücke geradewegs wieder ins Wasser! Es galt einen weiteren Abschnitt im Wasser zu durchqueren um auf die nächste Brücke zu kommen, die dann allerdings quer abging und somit viel versprechend aussah, dass ich zum Wasser raus kam. Auch sah ich Autos die auf dieser Brücke versuchten, in meine Richtung zu gelangen, dann aber einsehen mussten, dass das Wasser auf dieser Seite zu hoch war und entsprechend wieder umdrehten. Auch dort war alles zuparkiert. Also, nochmals alles Mut zusammen nehmen und ab ins Wasser. Nun etwas ans Wasserfahren gewöhnt, versuchte ich cool zu bleiben und kämpfte mich durch. Es hat geklappt! Die Brücke führte mich tatsächlich auf eine andere Hauptstrasse und raus aus dem Hochwasser. Aber ich konnte entlang der Strasse sehen, wie alles durcheinander war. Die Menschen räumten ihre Geschäfte und warfen alles auf einen Haufen. Alles war kaputt. Überall lagen noch grosse Mengen von Schlamm. Es war alles total verdreckt und es stinkte ziemlich fest. Hier hat sich tatsächlich eine grosse Tragödie abgespielt. Arme Menschen. Sie haben schon nicht viel und kämpfen hart für ihr tägliches Brot und dann raubt ihnen eine Hochwasserkatastrophe auch noch ihre Existenzgrundlage. Wahrlich schwer gebeutelte Menschen. Wie ich so meinen Gedanken nachhänge, komme ich langsam aber sicher aus diesem nördlichen Stadtteil von Bangkok raus und auf’s Land. Doch auch hier: weite Teile sind immer noch überschwemmt. Das Wasser fliesst nicht ab. Es dauert Monate, bis das Wasser verdunstet ist, wird mir später in Ayuthaya erklärt. Die Strasse ist zum Glück erhöht und ich fahre wie auf einem Damm in einem riesigen See. Irgendwie tragisch schön. Die Felder sind natürlich auch zerstört. Ich hatte das bereits bei meiner Pakistan-Durchquerung gesehen. Ich sah wie, wie die Felder nach dem Abfliessen des Wassers aussahen: als hätten riesige Maulwürfe alles zerwühlt...

Ich komme an Lager vorbei, die die Menschen auf einer Spurhälfte eingerichtet hatten. Mensch und Tier wohnten für Wochen auf der Strasse. Das Schlimmste war zwar vorüber, doch immer noch gab es Häuser, die unter Wasser standen. Provisorische Ställe mit Kühen und Säue, Zelte für die Menschen, ja sogar kleine Läden waren aufgebaut worden. Die Strasse war der einzige trockene Ort, weil erhöht. Zum Glück. Ich frage mich, ob die Erbauer der Strasse wussten, dass das Gebiet Hochwassergefährdet ist, denn die Strasse ist doch einige Meter über den Feldern angelegt...

 

Hier ein paar Bilder dazu:


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ayuthaya selbst war ebenfalls überschwemmt, doch zum Zeitpunkt meiner Ankunft wieder trocken. In meinem Guesthouse erzählten sie mir, dass noch 1 Woche, alles unter Wasser gestanden habe. Da müssen die aber mit dem Reinigen Vollgas gegeben haben, denn es ist davon nichts mehr zu sehen. Ich gebe mir 2 Tage um die schönen Sehenswürdigkeiten dieser früheren Hauptstadt des alten Siam-Reiches anzuschauen. Vorallem alte Tempel und unzählige Buddhas gibt es zu sehen. Spannend und beeindruckend, aber leider doch ziemlich zerfallen. Mit Fantasie kann man sich ausmalen, wie prächtig diese Stadt einst ausgesehen haben musste.

 

Hier ein paar Bilder dazu:

 

 

 

 

 

 

 

Am zweiten Abend lerne ich einen Westschweizer kennen, der mich anredet, weil er mein Motorrad gesehen hatte. Wir verbringen einen lustigen Abend zusammen. Er gibt mir den Tipp, dass ich unbedingt nach Kanchanaburi und Sangkhla Buri an der burmesischen Grenze besuchen sollte. Es sei eine wunderschöne Gegend. Ausserdem gab er mir Tipps, wo ich schlafen und essen solle. Na warum nicht, denke ich mir, und so fahre ich am nächsten Morgen in diese Richtung. Es ist kein grosser Umweg Richtung Norden und ausserdem habe ich keine Lust einfach nur alles geradeaus auf der Hauptstrasse zu fahren...

 

Er gab mir ein Restaurant an, das von einem Westschweizer zusammen mit seiner thailändischen Frau geführt wird. In einer gemütlichen Tagesreise erreiche ich Kanchanaburi und finde das Restaurant auf Anhieb. Ich parkiere vor dem Restaurant und löse mit meinen ch-Kennzeichen ein Riesenhallo aus! Der erste Tisch an der Strasse ist von 6 Schweizern besetzt und die reiben sich alle die Augen. Herzlichst willkommen geheissen, setze ich mich an deren Tisch. Es sind entweder Auslandschweizer, die sich in Kanchanaburi niedergelassen haben oder Langzeitferienspezialisten, die dort überwintern. Deutsch- und Westschweizer. Eine herrliche Bande! Es werden viele Sprüche gemacht und viel gelacht. Ich fühle mich auf Anhieb wohl. François, der Restaurant-Inhaber, gibt mir einen Supertipp, wo ich übernachten soll. In Kanchanaburi fliesst der River Kwai durch – da steht auch die berühmte „River Kwai-Brücke“ – und ich bekomme ein schwimmendes Bungalow auf eben diesem Fluss. Herrlichst! Ich fühle mich puddelwohl: tolle Gesellschaft, super Unterkunft, schöne Umgebung und bestes Essen. Was will man mehr? Und so beschliesse ich, ein Weilchen hier zu bleiben...

 

Einer der Bande ist Remo, ein 55-jähriger Ostschweizer. Er sieht aus wie ein Rocker, wie er im Buche steht. Er hat eine mattschwarz lackierte 750er Suzuki Intruder, die selbstverständlich mit offenen Auspuffen bestückt ist und bestens zu ihm passt. Von weitem hört man ihn jeweils anrauschen. Auch ist er der Präsident des lokalen Motorradclubs. Er ist begeistert von meiner langen Reise und bietet mir spontan an, mit mir einen zweitägigen Ausflug nach Sangkhla Buri zu machen. Da muss ich natürlich nicht lange überlegen und wir verabreden uns für in zwei Tagen.

 

Morgens um 8 treffen wir uns zum Frühstück und um 9 fahren wir los. Es ist eine wunderschöne Fahrt durch hügeliges Gelände auf einer perfekten, kurvenreichen Strasse. Er kennt in Sangkhla Buri ein nettes Guesthouse mit einfachen Bungalows direkt an einem See. Was ich nicht wusste und er mit dort zeigte, ist die längste Holzbrücke von Thailand! Sehr schön und beeindruckend. Hier Bilder:

 

 

 

 

Dies ist die Sicht von unserem Bungalow aus, früh am Morgen

 

 

 

Am nächsten Morgen fahren wir noch die letzten paar Kilometer zu den 3 Pagoden, direkt an der burmesischen Grenze:

 

 

 

 

Danach ging’s in einer wunderschönen Tagesetappe zurück nach Kanchanaburi. Es war ein toller 2-Tagesausflug, in einer sehr schönen Landschaft bei allerbestem Wetter.

Zurück in Kanchanaburi besuche ich noch die touristischen Highlights wie das Kriegs-Museum und vorallem die berühmte „River Kwai-Bridge“. Hier ein Bild davon:

 

 

 

 

Nach fast einer Woche in Kanchanaburi verabschiedete ich mich von der„Schweizerbande“ und machte mich auf nach Chiang Mai. Ich übernachtete in Tak, etwa auf halbem Weg, und kam dann am zweiten Tag in Chiang Mai an.

 

Ich freute mich auf Chiang Mai und den Norden Thailands, da ich es schon von früheren Reisen her kannte. Auch sollte ich hier meinen Freund Fifi treffen, der seit Jahren in Thailand überwintert. Ich fuhr in Chiang Mai und noch bevor ich ein Guesthouse gefunden hatte, traf ich ein holländisches Paar, Roy und Layathoya, auf ihren Honda’s Transalp und African Twin an. Auch sie waren gerade angekommen uns stand vollbepackt am Strassenrand und versuchten sich zu orientieren. Ich hielt an und plauderten ein Weilchen. Siewaren ebenfalls auf langer Reise. In einem Jahr von Holland bis Malaysia und von dort aus nach Südafrika und quer durch Afrika zurück nach Holland. Wir beschlossen, zusammen ein Guesthouse zu suchen. Leider blieben sie nur eine Nacht, sie mussten in 3 Tagen in Bangkok sein, um die Mutter von Roy am Flughafen abzuholen. Sie wollte ihren Sohn besuchen kommen und Bangkok kennen lernen. Wir verbrachten eine schönen Abend und tauschten viele Geschichten und Informationen aus. Wir waren gerade in der „Sax-Bar“ und plauderten, tranken Bier und hatten es lustig, als mich plötzlich jemand von hinten anschlich. Roy und Lathoya bekamen grosse Augen, ich drehte mich um – und da stand Fifi! Wir hatten eigentlich erst für in 2 Tagen, an Weihnachten, abgemacht, aber er war früher von seiner Nordthailand-Tour zurückgekommen. Er wusste, dass ich die „Sax-Bar“ kenne, denn er hatte sie mir vor 8 Jahren gezeigt. Er vermutete, dass ich mich dort herumtreiben würde. Nach einem grossen Hallo diskutierten wir vier noch bis tief in die Nacht...

 

Die nächsten 2 Tage verbrachte ich noch mit Fifi, danach wollte ich mein Nordthailand-Tour starten. Ich hatte sie zusammen mit Fifi vor 8 Jahren schon mal gemacht und wusste, wohin ich wollte: der erweiterte „Mae Hong Son-Loop“, d.h. von Chiang Mai nach Pai, einem gemütlichen Backpacker Ort in einem weiten Tal, umgeben von Bergen und an einem Fluss gelegen, weiter über die Berge nach Mae Hong Son, einer gemütlichen Kleinstadt, fast an der burmesischen Grenze gelegen und von da aus entlang der burmesischen Grenze durch die Wälder Richtung Chiang Rai. Dies fast alles auf kleinen offroad-Pfaden, wunderschön und praktisch gänzlich ohne Verkehr. Eine traumhafte Strecke! Das sah meistens in etwa so aus:

 

 

 

 

 

 

Ich fuhr diesmal nicht nach ganz nach Chiang Rai, sondern wählte ein Nebental, das weiter norwestlich durch die Berge bis zum goldenen Dreieck führte. Dort treffen Burma (Myanmar), Laos und Thailand zusammen und liegt direkt am Mekong-Fluss. Selbstverständlich ist auch dieser Punkt heute ein touristisches Ziel, obwohl eigentlich gar nicht so spektakulär. Es ist mehr die geografische Lage und die Legenden über den Drogenschmuggel, der hier in der Gegend stattfand (und vermutlich immer noch stattfindet). So sieht’s dort aus:

 

 

Das gegenüberliegende Ufer des Mekong liegt in Laos

 

 

 

 

Es ist das auf dieser Reise das erste Mal, dass ich auf den Mekong stiess. Ich würde ihn im weiteren Verlauf der Reise runter nach Kambodscha noch viele weitere Male sehen und überqueren...

 

Ich fahre den Rest des Tages entlang des Mekongs runter bis nach Chiang Khong. Es ist eine sehr schöne Nebenstrasse, die sich an den Verlauf des Mekongs schmiegt. In Chiang Khong finde ich einen sehr schönen Bungalow mit schönstem Blick auf den Mekong. Hier ist auch der nördlichste Grenzübergang (per Fähre) nach Laos. Doch ist es noch zu früh für mich, nach Laos zu übersetzen. Noch fehlen ein paar Strecken in Nordthailand, die ich abfahren wollte. Doch in einer Woche sollte ich dann in Laos sein, denn mein Ziel war, für Sylvester/Neujahr in Vang Vieng zu sein. Doch dazu später mehr in meinem Laos-Bericht...

 

Die nächsten zwei Tage fahre ich noch weiter der laotischen Grenze entlang und steche dann so langsam wieder ins Landesinnere Richtung Chiang Mai. Die Erdstrassen habe ich vor 3 Tagen verlassen, doch auch die Teerstrassen sind in dieser Gegend vom Feinsten. Perfekter Belag, schöne Kurven, hügelig und immer wieder tolle Aussichten machen die Rückfahrt nach Chiang Mai zum reinsten Vergnügen. Zeitweise vergesse ich, dass ich eine Enduro unterm Hintern habe und gebe Vollgas. Ich wünschte mir, hier meine Ducati zu haben! Die Vernunft befiehlt mir, wieder etwas vorsichtiger mit dem Gas umzugehen, zumal ich in Chiang Mai erstmals Stollenreifen montiert hatte...!

 

Nach zwei weiteren Tagen in Chiang Mai und dem Abschied von Fifi mache ich mich nun auf den Weg nach Laos. Ich wähle eine Strecke abseits der Hauptrouten und werde mit super Nebenstrassen in wunderschöner Landschaft belohnt. Auch hier kaum Verkehr und ich komme gut voran. In zwei Tagen erreiche ich die Grenze in Nong Kha. Auf der anderen Seite des Mekong erwartet mich Vientiane, die Hauptstadt von Laos, und mein Freund Lat, den ich vor fünf Jahren auf meiner Laosreise zusammen mit meinem Freund Andy Häfeli kennengelernt hatte. Wir behielten im Laufe der Jahren immer Kontakt und wir freuten uns deshalb beide, uns wieder zu treffen.

 

Ich erledigte den thailändischen Zoll völlig unproblematisch und machte mich daran, die berühmte „friendship bridge“ zu überqueren. Ein tolles Gefühl, diese lange Brücke über den Mekong zu überqueren, wissend, dass auf der anderen Seite Laos wartet...

 

 

 

Alles Gute und Liebe Grüsse aus Phnom Penh

 

Euer Thierry

 

 

 

 

 

 

25. Februar 2012

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